Da klaut mir doch der doofe Affe die Erdnüsse aus dem Rücksack! Aber noch mal von vorne. Der Nacht und der Morgen sind ähnlich wie die Nacht zuvor. Die Sonne geht vor mir am Horizont auf. Das kleine Fischerboot fährt von links nach rechts und wieder zurück. Ich frage mich was sie dort fischen. Ein bisschen nervig ist das Motorengeräusch des Kutters.
Kurz nach 10 machen wir uns auf den Weg. Ich hatte schon wieder vergessen, dass die Sandpiste doch gar nicht so glatt war. Irgendwie macht das aber auch Spaß mit dem alten Herrn (VW Bus). Bewundernswert, dass RVing Europe den 4.5 Tonnen Kühlschrank da durch manövrieren. Ich denke der Unterschied ist halt, dass ich nicht so schauen muss wo ich hinfahre und das hauptsächlich wegen der Bodenfreiheit und dem kurzen Radstand.
Im Prinzip fahren wir jetzt schon durch die Stadt auf der spanischen Seite und steuern den Hafen an. Dort nehmen wir den bezahlten Stellplatz bei der Marina. Nachdem wir die Fahrzeuge abgestellt haben geht es zu Fuß zur Grenze. Der Grenzübergang ist problemlos. Wir laufen zum Treffpunkt, da wir eine „kostenlose“ Tour gebucht hatten (diese Touren gibt es überall auf der Welt und werten schon entgolten, jedoch auf freiwilliger Basis und nicht vordefiniert). Wir stellen fest, dass sie abgesagt wurde – also alles auf eigene Faust.
Nachdem dieser Plan schon einmal nicht aufging war uns jetzt erst mal nach Essen. Da die Ureinwohner sich aus verschiedenen Nationen zusammensetzen, wie zum Beispiel: Briten, Spanier, Portugiesen und Italiener, ist es gar nicht so abwegig eine Pizza zu probieren. Ein kleines Restaurant mit Holzofen ist unsere Wahl. Frisch gestärkt soll es nun auf den Berg gehen, doch zuvor ein paar Schritte durch die Stadt. Wir schauen auch noch einmal kurz in der Touristeninfo vorbei um uns über die Möglichkeiten zu informieren.
Nun geht es hoch – aber wie. Irgendwie machen die irgendwelche Stufen (Tiefen und Höhe) und die lassen sich ganz bescheiden Begehen, sowohl auf- als auch abwärts. Nach etwas Laufarbeit kommen wir an der Kasse an und bezahlen den Eintritt. Der Berg (Naturschutzgebiet) kostet egal ob zu Fuß oder anders, außer man ist Anwohner der Insel.
Gleich hinter der Kasse ist schon der erste Turm – Moorish Castle. Viel zu sehen gibt es nicht, aber eine schöne Aussicht und die werden wir noch einige Male geniessen können. Es geht weiter – bergauf. Die City Under Siege Exhibition gibt noch einmal ein paar Eindrücke wie es gewesen sein musste und der erste Affe kreuzt unseren Weg. Jetzt die Great Siege Tunnels, welche zur Zeit der Belagerung durch Spanier und Franzosen eine tragende Rolle spielte. Der nächste Teilabschnitt ist etwas weg. Auch wenn die Insel klein ist (ca. 1,2 x 4 km), das zieht sich und nicht nur weil es halt bergauf geht. Der Gipfel ist auf ca. 426 m und man kommt schon relativ weit hoch.
Nun kommen wir zu der Charles V Wall. Hier sind nun schon mehrere Affen, die durchaus noch süß aussehen und harmlos sind. Sie sitzen halt da, lassen sich anschauen und lausen sich. Es geht weiter zur St. Michael‘s Cave. Hier werden die Affen schon frech. Ich gehe zur Toilette und sehe einen Affen der ein Magnum Mandel Eis geklaut hat. Er hat es fachgerecht geöffnet, hält es in der Hand und genießt. In dieser Gegend ist auch der erste Affe auf meinen Rucksack gesprungen. Wir besichtigen die Tropfsteinhöhle und haben erstmal Ruhe. Dort sind die Affen nicht. Als wir wieder rauskommen geht es, ja genau, wieder bergauf. Wir wollen zum Skywalk. Dies ist eine gläserne Plattform die in Richtung Osten ausgerichtet ist. Der blaue Weg wird als „Thrill Seeker“ betitelt. Idyllisch und nichts für Menschen die mit Höhe nicht so können. Es kommt uns eine Horde Affen entgegen. Die meisten laufen vorbei. Rechts eine halbhohe Mauer, links nichts. Gut es geht nicht geradewegs runter, aber man möchte dort auch nicht runter fallen. Einer ist auf der Mauer und hält mich am Rucksack fest. Nimmt sich dann die Erdnüsse die in der Seitentasche sind wo normalerweise Platz für eine Wasserflasche hinkommt und lässt wieder los. Es kommen zwei andere. Teilen kennt der Affe nicht und Müll entsorgen auch nicht. Ein anderer Affe springt mir wieder auf den Rucksack – ich werde ihn aber los. Hatte ich erwähnt, dass deren Körpergeruch schon sehr streng ist …
Wir gehen weiter und ich ärgere mich über die Viecher. Dann kommen wir zum Skywalk. Sie schließen jetzt und alle anderen Attraktionen sind nun nicht mehr geöffnet, doch kann man noch rumlaufen. Auch die Seilbahn hat schon zu. Ein letztes Mal an einer Horde Affen vorbei und wieder springt einer auf den Rucksack. Wir laufen den Berg runter. Ehrlich gesagt ist runter auch nicht viel besser als hoch. Beim Abstieg gehen wir über die Windsor Bridge bevor wir wieder in der Stadt sind. Es ist schon dunkel und der Weg zurück zum Auto zieht sich. Die Grenze ist auch in dieser Richtung kein Problem.
Nun erstmal Schuhe aus und den Füßen Raum geben nach ca. 16 km zu Fuß. Ein wenig später lassen wir den Abend gemeinsam ausklingen.
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