DIY Creme auch für Outdoor

Auch als Mann braucht man hin und wieder eine Creme. In meinem Fall ist manchmal die Haut der Beine im Winter trocken. Ich nutze sie auch gerne im Sommer vor dem Spaziergang oder als Art After-Sun Creme. Als Rasiercreme macht sie sich auch recht gut und natürlich kann man sich die Creme auch in die Haare schmieren, falls dort Feuchtigkeit von Nöten ist. Als Sonnencreme ist diese Rezeptur nur bedingt brauchbar, da der Sonnenschutz recht gering ist. Wer allerdings schon gut vorgebräunt ist und eh nicht viel braucht …

Mein Ziel war es, wenige Zutaten zu verwenden und außerdem sollte man die Hautcreme einfach zubereiten können. Hilfreich finde ich auch Schutz gegen UV Strahlung und gegen Zecken und/oder andere Insekten stechender Natur.

Also machte ich mich auf ins Internet und durchsuchte zahlreiche Beiträge. Es stellte sich schnell heraus, dass die Basiszutaten meist die gleichen sind, nämlich Öl und/oder Butter. Das Verhältnis dieser beiden Zutaten verändert maßgeblich auch die Reichhaltigkeit und natürlich auch die Festigkeit der fertigen Creme. Ich stelle mir diese Creme jetzt schon ein paar Jahre selbst her und bin sehr zufrieden damit.

Hinweis: Dies ist keine wissenschaftliche Abhandlung und ich übernehme keine Verantwortung für die hier vorgestellte Creme. Solltest du die Creme auch so herstellen geschieht das auf eigenes Risiko! Es ist besondere Vorsicht  bei Kindern und Schwangeren geboten.

Erstmal eine Einkaufsliste schreiben und alles besorgen. Dabei sollte man auf die Reinheit der Produkte achten, eventuell macht Bio hier auch Sinn, ob die Zutat raffiniert ist oder nicht und natürlich auf die Hautverträglichkeit. Bei manchen Produkten wie ätherischen Ölen steht zum Beispiel oft dabei, ob sie für die Verwendung auf der Haut verwendet werden können. Nun stelle ich euch die Inhaltsstoffe und die für mich ausschlaggebenden Gründe für die Verwendung vor. Bitte beachtet, dass ich mich hier auf die äußere Anwendung beziehe, auch wenn einige Fette/Öle natürlich auch gegessen werden können.

  • Kokosöl
    Kokosöl hat eine leicht feutigkeitsspendende Wirkung, einen leichten Sonnenschutz und Mückenschutz. Das Öl hilft auch bei Sonnenbrand. Der Schmelzpunkt ist recht gering bei 23-26° C. Der Lichtschutzfaktor liegt zwischen 2 und 10, je nach Hauttyp.
  • Sheabutter
    Sheabutter (Schibutter) ist auch oft in Kosmetikprodukten zu finden und wird auch fleißig auf den Verpackungen beworben. Die Sheabutter ist „fetter“ als alle anderen Inhaltsstoffe und steigert die Reichhaltigkeit der Creme. Inhaltsstoffe wie Vitamin E, Beta-Karotin und Allantoin sind gut für die Haut und im Vergleich zu anderen Ölen auch anteilig recht hoch (8-11%). Der Schmelzpunkt liegt bei 35-42° C. Der Lichtschutzfaktor liegt bei ca. 4-6.
  • Schwarzkümmelöl
    Hilft bei der Zellerneuerung der Haut und wird auch gerne bei chronischen Hautkrankheiten eingesetzt. Es beruhigt die Haut und mindert Juckreiz. Diesem Öl wird eine Wirksamkeit gegen Zecken nachgesagt (das im Übrigen auch, wenn man das Öl einnimmt) und außer Zecken soll es auch gegen Flöhe und Mücken helfen.
  • Bienenwachs (optional und führt zu einer vegetarischen anstatt einer veganen Creme)
    Ich habe nachträglich das Rezept mit Bienenwachs erweitert, da ich von einem bekannten Imker an „gutes und sauberes“ Wachs gekommen bin. Es hilft den Schmelzpunkt der Creme etwas nach oben zu heben und hat natürlich auch ein paar gute Eigenschaften. Es steigert den Schutz der Haut und die Wasserbeständigkeit der Creme. Vitamin A hilft bei der Zellregeneration und ist wie viele Bienenprodukte anti-bakteriell. Der Schmelzpunkt ist recht hoch zwischen 62-65° C.
  • Teebaumöl
    Dieses Öl hemmt das Wachstum von Bakterien und soll bei Akne, Warzen, Hautpilzen, Herpes und Insektenstichen hilfreich sein. Es wird aber auch bei Befall von Läusen, Flöhen und Zecken eingesetzt, um diese zu vertreiben beziehungsweise auszutrocken.
  • Zitronengrasöl/Lemongras/Citronella
    Abgesehen von dem Zitrusduft soll es helfen, stechende Insekten abzuhalten. Zusätzlich ist es beruhigend, schmerzlindernd und anti-bakteriell.
  • Lavendelöl
    Dieses Öl wird bei Verspannungen verwendet und hilft auch, Insekten abzuwehren. Zusätzlich wird es bei trockener Haut, Sonnenbrand und Juckreiz eingesetzt.
  • Eukalyptusöl
    Dieses Öl regt die Durchblutung an, kühlt die Haut und lindert den Juckreiz bei Insektenstichen.

Was benötigen wir im Detail?

    1. Behälter für die fertige Creme (Fassungsvermögen ca. 160 g oder 200 ml)
    2. 60 g Kokosöl
    3. 40 g Sheabutter
    4. 20 g Schwarzkümmelöl
    5. 5 g Bienenwachs (optional)
    6. 10 Tropfen Teebaumöl
    7. 5 Tropfen Zitronengrasöl
    8. 5 Tropfen Lavendelöl
    9. 5 Tropfen Eukalyptusöl

Bei der Zubereitung ist zu beachten die Zutaten so schonend wie möglich zu erhitzen. Im Wasserbad bei ca. 60° C wird nun als erstes das Bienenwachs geschmolzen. Dieser Schritt entfällt natürlich, wenn kein Wachs benutzt wird. Als nächstes wird die Sheabutter bei ca. 40° C geschmolzen, damit sie ihre Festigkeit behält, wenn sie sie wieder hart wird. Dann kommt das Kokosöl dazu. Falls man die Zubereitung im Sommer macht, kann es natürlich sein, dass das Öl bereits flüssig ist. Am Schluss wird noch das Schwarzkümmelöl und die Ätherischen Öle hinzugegeben. Alles gut umrühren und abkühlen lassen. Alternativ kann man alles separat schmelzen und dann zusammenführen.
Die endgültige Festigkeit kann man manchmal erst 1-2 Tage später feststellen. Im Kühlschrank wird diese Creme natürlich immer fest. Dort sollte man sie auch im Camper aufbewahren, wenn man keine flüssige Creme haben möchte 🙂

Wem die Creme jetzt zu fettig/reichhaltig ist oder umgedreht, verändert einfach das Verhältnis zwischen Kokosöl und Sheabutter: Zum Beispiel statt 60 g Kokusöl nur 40 g und dafür halt 60 g Sheabutter.

Wer jetzt hieraus eine richtige Sonnencreme zaubern möchte, der sollte den Lichtschutzfaktor erhöhen. Dazu muss das Rezept natürlich verändert werden. Man kann Öle wie Weizenkeimöl, Himbeersamenöl, Karottenöl oder Sesamöl ergänzen oder vorhandene Öle (Shea und Schwarzkümmel) ersetzen. Der Lichtschutzfaktor kann zusätzlich durch Zinkoxidpartikel (Achtung keine Nanopartikelgröße!) erhöht werden.

Na – Lust auf mehr? Dann schau dir doch mal Olivenöl, Avocadoöl, Mandelöl, Kakaobutter, etc. an 😉

Basteln kann auch hier Spaß machen und es ist ein gutes Gefühl, wenn das größte Organ unseres Körper nicht mit irgendetwas eingeschmiert wird, das wir nicht wirklich kennen und dessen Inhaltsstoffe wir oft nicht problemlos aussprechen können.

Natürlich kann man so oder so ähnlich auch Zahncreme, Deocreme oder Haarpflege herstellen.

Vor 2 Jahren hatte ich dieser DIY Outdoor Creme eines meiner ersten YouTube Videos gewidmet, das ihr euch gerne anschauen könnt:

Falls jemand noch Fragen oder Anregungen hat, dann gerne das Kommentarfeld unter diesem Blog-Beitrag benutzen, das YouTube Video kommentieren oder mir eine E-Mail schicken.

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2 Gedanken zu „DIY Creme auch für Outdoor“

  1. Das liest sich super ??
    Machst du mir auch mal so eine Creme?
    Wie lange ist sie haltbar und wie lange kann man cremen, wenn man sie täglich nutzt?
    Und noch eine Frage: kann ich Bruno damit eincremen? Er hat so eine trockene Haut.
    Wenn man sich eingecremt hat, zieht die Creme ein, kann man etwas anziehen? Wie lange dauert es bis sie eingezogen ist?

    1. Danke! Ja klar – ich kann dir gerne mal eine machen. Wie lange sie hält kann ich dir nicht sagen, weil es ja darauf ankommt wie viel Fläche du eincremst und wie häufig. Bei mir hält sie ein paar Monate, aber bestimmt ein halbes Jahr (auch schon mal fast ein Jahr). Die Hauptbestandteile also die Öle und Butter sind eigentlich unbedenklich, es sei denn man reagiert auf Kokos oder Shea. Bei den ätherischen Ölen muss man halt schauen, ob er sie verträgt. Da kann man aber auch weglassen oder austauschen.
      Wie schnell die Creme einzieht liegt etwas an der Menge und wie trocken die Haut ist. Sie ist aber sehr ergiebig und anfangs trägt man vielleicht zu viel auf und hat dann das Gefühl, dass sie nicht einzieht. Ich ziehe mich nach dem Eincremen sofort an ohne Probleme. Wenn man zu viel Creme drauf tut braucht es eine Weile bis sie eingezogen ist.
      Man darf halt nicht vergessen, dass es eine auf Ölen basierende Creme ist und so verhält sie sich prinzipiell auch.

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