Der Stausee war nur eine mittelmäßig gute Idee. Also im Prinzip stehe ich ja auf dem Boden des Sees und wenn dieser Stausee voller wäre, wäre hier Wasser. Auf dem Boden liegen überall Muschelschalen herum. Das Wasser ist ein paar Meter weg. Hoffentlich regnet es die Nacht nicht durch. 🙂
Doch die Geschichte beginnt gestern schon. Als ich ankomme lasse ich die Schiebetür noch etwas offen. Die Sonne scheint, also ist es warm. Der Wind ist da und bläst die Tür rein, so weit, so gut. Später am Abend sind schon lange alle Schotten dicht und ich sehe kleine Mücken oder so an meiner Lampe. Als ich hin leuchte mit der großen Lampe sehe ich unzählige Insekten. Nur wie bekomme ich die jetzt raus … naja – Not macht erfinderisch. Ich mache das Dachfenster auf, entnehme das Mückengitter und locke die Insekten mit der hellen Taschenlampe raus. Dann mache ich sie aus und mein Raum sollte wieder clean sein. Gut, das ging nicht beim ersten Mal doch nach zwei, drei Mal waren dann alle weg und ich beruhigt.
Und nun zwei weitere Umstände oder vielmehr Zustände – ich stehe auf dem Seegrund, ergo keine Bäume weit und breit. Dies bedeutet aber auch, dass ich voll im Wind stehe und der bläst ordentlich. Ach ja, es wurde auch wieder Mal kalt für hiesige Verhältnisse (ca. 8°).
Zu guter Letzt habe ich auch ganz vergessen, dass hier die Uhr eine Stunde früher ist und ich hatte mich schon gewundert warum die Sonne so schnell untergeht und ich so früh wach und doch die Sonne recht früh aufgeht.
Etwas später am Morgen geht es los. Erstmal zu Lidl und schauen wie unterschiedlich das Sortiment zu Spanien ist. So viel Unterschied gibt es gar nicht. Ich habe das Gefühl, dass es etwas günstiger ist. Beim Bio Gemüse sind nun wieder Plastikverpackungen, die ich so in Spanien nicht gesehen hatte. Zum Beispiel, war die Gurke nicht nochmal eingeschweißt in Spanien. Die Avocado war in einem Stoffnetz nicht Plastik – Kleinigkeiten halt. Auch haben sie nicht mein 8 Liter Wasser sondern nur das 6 Liter Wasser. Das kann ich verschmerzen. So oft brauche ich ja auch nicht Wasser und dann nehme ich halt 3 von denen pro Kanister. Aktuell komme ich ca. 1 Woche mit meinem Wasser zurecht, doch ich besorge meist neues wenn ein Kanister leer ist, also nach ca. 3-4 Tagen.
Weiter geht es nach Cacela Velha. Ein malerischer, kleiner Ort mit einer Kirche und einer Burg. Auch ein Friedhof ist dort und ganz anders als bei uns. Die Toten werden dort in Betonklötze geschoben und vorn ist die Tür mit den persönlichen Verzierungen. Sieht schon interessant aus sowas zu sehen. Fotografieren verboten, steht auf einem Schild. Ich habe halt kurz gefilmt 🙂 was ihr dann zukünftig auf YouTube sehen könnt. Der Ort hat auch ein kleines Lokal zum Sitzen und geniessen. Die Aussicht ist auch sehr schön auf den Atlantik. Von hier bis hinter Faro sind oft mehrere Bänke oder sogar Inseln vorgelagert zum eigentlichen Strand. Das bringt auch eine gewissen Flora und Fauna mit sich, die so oft nicht zu sehen ist. Auch habe ich von sumpfartigen Bereichen gelesen. Aber zurück zur Burg – diese ist auch wieder sehr alt und scheint von den Mauren erbaut worden zu sein. Hier wurde die Bauart, beziehungsweise die Art des Mörtel hervorgehoben, die wohl bei den Mauren etwas anders war als sonst hier zu Lande.
Nachdem ich mir alles angeschaut habe sitze ich im Bus und schaue was ich nun mache. Eigentlich wollte ich näher an den Strand und etwas spazieren gehen. Dann kommt ein Mann. Er spricht mich auf englisch an und scheint auch Engländer zu sein. Er wollte mich zu den Zeugen Jehovas bewegen. Nachdem ich ihm meine Meinung von Religionen, Wissenschaften, etc verklickert habe geht er weiter – trotzdem ein nettes Gespräch. Ich möchte gerade losfahren, da kommt ein nettes, deutsches Pärchen mit einem Problem mit ihrem Navi, was sie zuhause noch vom Sohnemann mitgenommen haben. Wir schauen kurz und unterhalten uns bevor es schlussendlich los geht.
Ich fahre verschiedene Plätze an. Der Himmel ist bewölkt, was es nicht einfacher macht – bei Sonne sieht alles viel schöner aus. An einem Platz angekommen überlege ich zu bleiben. Ich esse erstmal was und entscheide mich weiter zu suchen, da mich hier irgendwas stört. Bauchgefühl ist das A und O bei der Platzsuche. Ich muss allerdings aufpassen, dass ich nicht zu viel Kilometer mache, die Südküste ist ja nur knapp 200 km lang. Ruck Zuck bin ich am südlichsten Punkt Kontinental Europas, wenn ich nicht aufpasse. Hinter Faro finde ich ein nettes Plätzchen am Meer. Restaurants laden zum Essen ein, die Küste und das Meer sind wunderschön und die Sonne ist auch wieder da und ich sehe sie vom Auto aus im Meer versinken.
Pingback: Ausflug nach Vila Histórica de Cacela Velha | Portugal 2020 | S01-E11 – Val‘s Cosmos