Mal rauskommen – was anderes sehen – ein paar Tage Abwechslung …
Es ist 9 Uhr. Ich packe den kleinen Trolley mit dem Nötigsten und den Rucksack mit dem Fotoequipment in den Kofferraum. Nächster Stop Bäcker und noch etwas zum Knabbern für die Fahrt kaufen. Nachdem ich meinen Freund eingesammelt habe geht es Richtung Autobahn. Knapp 480 Kilometer liegen vor uns und das Wetter meint es noch gut mit uns. Es geht gen Osten und nach einer Weile überqueren wir die Grenze nach Thüringen. Nach dem bergigen Auf und Ab der Kasseler Berge ist es jetzt wieder flacher und leider zieht sich auch der Himmel zu. Vorbei an Eisenach und Erfurt geht es jetzt Richtung Jena. In den Hügeln um Jena fängt es an zu regnen und die Wolken liegen fast auf der Straße. Eigentlich wollen wir eine Rast machen, da wir nun um die 250 Kilometer hinter uns haben – naja, dann fahren wir halt weiter bis es zumindest wieder trocken ist. So lange müssen wir dann doch nicht weiterfahren und am Rastplatz bei Altenburg können wir uns mal die Beine vertreten. Es geht weiter und vorbei an Zwickau, Chemnitz, Dresden bis wir gegen halb drei in Pirna ankommen. Wir suchen unser Hotel und schauen wo wir das Auto parken können. Nachdem das Auto abgestellt und im Hotel eingecheckt ist, gehen wir auf die Zimmer. Das Hotel Deutsches Haus liegt direkt in der Altstadt. Aus meinem Zimmerfenster sehe ich schon die imposante Stadtkirche St. Marien.
Nur ein paar Minuten später und voller Tatendrang starten wir eine kleine, aber schöne Tour durch Pirna. In Mitten des Markplatzes steht das Rathaus und viele Restaurants laden zum Verweilen ein. Wir versuchen uns zu orientieren. Auf einem Schild steht etwas von einer Festung, also nichts wie hin. Es ist keine Festung, sondern das Schloss Sonnenstein. Es liegt auf einem Hügel und man hat eine schöne Aussicht über die Stadt. Auch gibt es die Schlossschänke mit Biergarten und einem Blick über die Altstadt. Es gibt verschiedene Wege hinauf und herab und im Süden, beim Weißen Turm, gibt es schön angelegte grüne Terrassen. Dann geht es wieder zurück in die Altstadt. Die Straßen und Häuser geben einen Eindruck der alten Zeiten. Es ist wirklich hübsch zurecht gemacht und auch sauber. Jetzt erstmal etwas für das leibliche Wohl. Am Markplatz trinken wir einen Kaffee und verspeisen die angepriesene Waffel. Das Wetter ist meist bedeckt, aber auch trocken. Anschließend schlendern wir noch etwas durch die Einkaufsgassen in Richtung Bahnhof. Bevor wir diesen erreichen, biegen wir aber ab und gehen zu Elbe. Die große Steinbrücke ist imposant und auch das Elbufer ist schön angelegt und auf der anderen Seite sieht man schon die ersten Sandsteinklippen, auch kleinere Weinanlagen. Nachdem wir den Weg wieder zurückgelaufen sind, kehren wir im Hotel ein. Nun ist Zeit fürs Abendessen und es gibt recht viel Auswahl, sowohl bei der Anzahl der Restaurants, als auch der Art der Küche. Wir entscheiden uns für den Griechen und aufgrund des trockenen Wetters sind alle Plätze draußen belegt und so entscheiden wir uns drinnen zu sitzen. Das Personal ist sehr freundlich und der erste Ouzo lässt nicht lange auf sich warten. Wir bestellen eine kleine Vorspeisenplatte mit Peperonis und Oliven und dazu wird warmes Brot gereicht. Wasser und Wein darf natürlich auch nicht fehlen. Zur Hauptspeise gibt es Bifteki mit griechischen Nudeln gefolgt von einem weiteren Ouzo. Etwas später und zum Zahlen gibt es dann noch einen und so hat man dann auch die nötige Bettschwere für die Nacht.
Im Hotel angekommen, versuche ich zu Schlafen. Das Doppelbett ist groß genug, allerdings schmale Matratzen. Das ist aber nicht das Problem, sondern, dass das seitliche Brett des Bettgestells höher ist als die Matratze. Das heißt ein Bein in diese Richtung anwinkeln, ist mit Vorsicht zu genießen. Es ist warm … Fenster auf … es wird kühl … später wird es laut … keine Autos, sondern lautstarke Menschen … ich schlafe ein … ich werde wach und habe Brand … das Wasser war eigentlich für morgen … egal …
Nach einem Liter Wasser und der eingekehrten Ruhe, kann die Nacht endlich kommen.