Was für eine Nacht das war. Als ich gegen 23 Uhr in den Bus gehe und die Heizung anmache friere ich doch ganz schön. Das legt sich auch nicht als ich gut eingepackt im Bett liege. Um halb zwei werde ich wach und mir ist warm. Jetzt kann ich aber nicht weiterschlafen. Nach etwas Zeit schlafe ich wieder ein und gegen 7 Uhr wache ich auf. Ich merke, dass der Körper die Abwehr angeschaltet hatte und mal ordentlich Hitze produzierte und ja ich hatte es ausgeschwitzt. Ich bin erleichtert, da dies auch bedeutet, dass ich nun auf dem Weg der Besserung bin. Jetzt erstmal frisch machen. Was kaltes Wasser, Seife und ein Waschlappen alles kann. 🙂 Außerdem gut wenn man beweglich ist und auch noch überall hinkommt – Yoga sei dank …
Etwas später sitzen wir nochmal zusammen und dann mache ich mich auf den Weg. Ich habe ein bißchen was vor heute. Zuerst aus dem Gebiet raus. Diese Feldwege können es schon in sich haben. Der alte Herr kommt aber eigentlich nicht ins Schwitzen bei diesen Feldwegen. Nächste Haltestelle eine Tankstelle mit Waschpark und Entsorgung. Am Vortag bin einen Weg gefahren der stellenweise feucht war. Am Bus war eine Mischung aus Schlamm, Lehm, Muschelresten und Steinchen. Das Meiste habe ich wegbekommen nur ganz oben an den Radläufen muss ich nochmal nacharbeiten. Vielleicht kratze ich das auch einfach mit einem Schraubenzieher weg. Generell ist aber einiges an Dreck weggekommen. Dann das Klo ausleeren und welch Freude das Wasser zum Nachspülen funktioniert – muss mein Glückstag sein.
Nun komme ich nach Lagos und steuere Lidl an. Dort möchte ich parken und in die Stadt laufen. Natürlich auch noch ein paar Sachen einkaufen. Leider gibt es die 6 Liter Wasserkanister nicht … ärgerlich, da mein einer Tank leer ist. Dann in die Stadt und ich laufe erstmal durch ein Wohngebiet. Die Altstadt ist immer noch umgeben von einer alten Mauer. Sieht schon sehr interessant aus. Die Altstadt hat kleine Straßen und Geschäfte. Wirklich schön dort herumzulaufen. Im Zentrum ist auch die Promenade. Kirchen finden sich ja fast in jedem Ort und die Meisten habe den Klingelbeutel gegen Eintrittspreise getauscht. Die riesigen Tore stehen noch und sind sehr imposant. Es gibt auch eine kleine Hafenburg die wohl gegen Piraten errichtet wurde. Ich bin dort aber nicht rein. Auch habe ich mir heute die 2 Kilometer bis zum Leuchtturm und den Felsen gespart. Es war sehr warm, die Sonne hat gebrannt und ich muss mich ja noch ein bißchen auskurieren. Generell ist Lagos aber sehr touristisch gestaltet.
Zurück am Auto fahre ich zu Aldi. Er hat aber auch nicht so Wasser wie ich möchte. In Spanien hatte ich 8 Liter zu 72 Cent gekauft. Hier gibt es nur die 6 Liter für 62 Cent. Also überlege ich, wie es weitergehen soll. Ich bin ja fast angekommen … am westlichsten Ende von Europa. Also fahre ich nach Vila do Bispo und dieser Lidl hat noch mein Wasser. Einen Platz suche ich mir in Sagres und bin jetzt ganz nah an meinem Umkehrpunkt gen Norden und Richtung Heimat. Der alte Herr mit seinen 31 Jahren schnurrt …
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